10 Jahre Medhilfe Honduras

Jonny (1.5 Jahre) aus Mombasa
Jonny (1.5 Jahre) aus Mombasa

Nach zehn Jahren Medhilfe Honduras darf ich auf viele erfolgreiche Projekte und berührende Geschichten zurückschauen. Gleichzeitig habe ich mir viele Gedanken über die Zukunft meines Projekts gemacht. Da Doris aus gesundheitlichen Gründen seit einem Jahr nicht mehr als meine Kontaktperson in Honduras wirken kann, habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden, das Hilfsprojekt aufzulösen.

Dafür habe ich im vergangenen Jahr in Honduras nach Projekten gesucht, die im Sinne von Medhilfe Honduras Kinder unterstützen. Die aktuelle Corona Situation erschwerte die Suche in Honduras stark. Ich war mit mehreren Schweizern in Kontakt, die ebenfalls vor Ort Hilfe leisten. Bisher war es jedoch nicht möglich, unsere Spenden gezielt und im erwünschten Umfang einzusetzen. Die Hilfe vor Ort in Honduras ist praktisch eingestellt und gestaltet sich aufgrund der aktuellen Lage leider noch schwieriger als zuvor.

Um die verfügbaren Gelder in absehbarer Zeit einzusetzen, musste ich aufgrund der aktuellen Situation auch ausserhalb von Honduras geeignete Hilfsprojekte suchen, was gemäss den Statuten von Medhilfe Honduras möglich ist.

Ich freue mich sehr, dass ich nach langer Suche und vielen persönlichen Gesprächen ein passendes Projekt gefunden habe.

Somit geht ein Teil unserer Gelder an den Verein «Hilfe für Kinder in Mombasa» von Anja und Hartmut Biertümpel, Alt St. Johann, zu denen ich über eine Lehrerkollegin persönlichen Kontakt habe. Ihr Verein hilft bedürftigen Kindern in Mombasa. Sie arbeiten mit Patenschaften, versorgen aber auch ganze Familien mit Essenspaketen. Besonders jetzt in der Corona-Zeit haben viele Tagelöhner in Mumbasa ihre Arbeit verloren und sind auf Unterstützung angewiesen. Mit rund 600 Schweizer Franken können je nach Lebensmittelpreise 26 Familien mit insgesamt 75 Kindern ein bis zwei Monate mit Lebensmitteln versorgt werden. Der Prozess ist genauso, wie ich es selbst in Honduras miterleben durfte: Grosse Säcke Bohnen, Reis, Öl oder Mehl werden in kleine Säcke abgefüllt und an die Familien verteilt. Weiter werden Kinder in medizinischen Notfällen ins Spital gebracht und behandelt – wie zum Beispiel der 1,5 jährige Jonny gegen Tuberkulose. Auch können die Gelder für die Finanzierung von medizinischen Hilfsmitteln eingesetzt werden: zum Beispiel für ein Kind, das einen Rollstuhl benötigt.

Ich habe mich für den Verein «Hilfe für Kinder in Mombasa» entschieden, da sich Anja und Hartmut Biertümpel stark für die Kinder in Mombasa einsetzen und ihnen ein besseres Leben ermöglichen können. Für sie ist es eine Herzensangelegenheit – wie Medhilfe Honduras für mich.

Mit folgenden Beträgen unterstützen wir «Hilfe für Kinder in Mombasa»:

2400 CHF für Essenspakete: Damit können rund 75 Kinder für ungefähr ein halbes Jahr mit dringend benötigten Essenspaketen versorgt werden.
1600 CHF für medizinische Notfälle: Mit diesem Betrag können medizinische Angelegenheiten schnell und gezielt behandelt werden.

Der zweite Teil der Gelder möchte ich trotz der schwierigen Situation in Honduras einsetzen. Ich bin noch immer in Kontakt mit einem Hilfswerk und hoffe, dass sich die Corona-Situation bald bessert und die Hilfsprojekte wieder aktiv werden können. Ist dies nicht der Fall, werde ich den zweiten Teil zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls dem Verein «Hilfe für Kinder in Mombasa» spenden.

Ich danke allen Gönnerinnen und Gönnern von ganzem Herzen für die Unterstützung von Medhilfe Honduras in den letzten zehn Jahren. Gemeinsam konnten wir in Honduras vielen bedürftigen Kindern helfen. Sei es in medizinischen Notfällen, bei Krankheiten oder mit dringend benötigten Lebensmitteln.

Ich freue mich ganz besonders, dass wir mit unserer Spende an «Hilfe für Kinder in Mombasa» weitere Kinder in Not unterstützen zu dürfen. Über die Situation in Honduras und den Einsatz der restlichen Gelder von Medhilfe Honduras werde ich zu gegebener Zeit informieren.

Herzlich,
Céline Doka

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